Assen (red). Ursprünglich sollte der dritte Lauf der DMV BMW-Challenge Ende Juli im belgischen Spa-Franchorchamps stattfinden. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde diese Veranstaltung vorzeitig abgesagt. Stattdessen konnte der Veranstalter nur fünf Wochen nach dem zweiten Lauf in Oschersleben einen Ersatztermin auf der niederländischen Rennstrecke in Assen festmachen. Das Rennen vom 11. bis 12. Juni bedeutete für den Riedstädter Niklas Koch und sein Schirra-Team, die Getriebeprobleme von Oschersleben schnellstmöglich zu beheben. „Das war ganz schön sportlich“, attestierte Koch. „Das Getriebe musste getauscht werden, gleichzeitig wollten wir den Rennsitz im Fahrzeug tiefer platzieren, wozu der Renn-MINI zu einem Spezialisten nach Solingen gebracht werden musste und mein Stammmechaniker Arthur wurde in dieser Zeit Vater von Zwillingen. Insofern kam uns das vorgezogene Rennen in Assen überhaupt nicht recht.“
„Zu guter Letzt hat es das Schirra-Team doch geschafft. Allerdings wäre uns ein Testtag mit den neuen Teilen lieber gewesen, als gleich im Wettbewerb das Fahrzeug zu testen“, so Koch weiter. Der Terminplan in Assen war wegen der Kurzfristigkeit eng getaktet. Freies Training, Qualifying und erstes Rennen fand alles an einem Tag statt. Doch bereits im freien Training gab sich Koch mit dem MINI sehr zufrieden. „Wir waren auf Anhieb sehr schnell unterwegs. Sollten wir den Speed in Qualifiying und Rennen mitnehmen, sollte ein erneuter Klassensieg absolut realistisch sein“, gab sich Koch optimistisch. In der Tat stand Koch nach dem Qualifying auf Startplatz fünf und war somit das schnellste Nicht-GTR1-Fahrzeug. Beim Start konnte der für den Starkenburger AMC Darmstadt startende Youngster gleich einen Platz gutmachen. Nachdem sich zwei vor ihm fahrende GTR1-Fahrzeuge gegenseitig so beharkten, fand sich Koch zur Rennmitte sogar auf der zweiten Gesamtposition wieder. Doch dann „drückten“ die beiden leistungsstärkeren Fahrzeuge wieder von hinten und der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte Nachwuchspilot musste diese beiden wieder passieren lassen.
„Dennoch war der vierte Gesamtplatz und der erneute Klassensieg ein toller Lohn für die hektischen letzten fünf Wochen. Danke an das gesamte Team und vor allem an meine Mechaniker Max und Marcel, der Arthur toll vertreten hat“, fand Koch nach dem Rennen nur lobende Worte. Da am MINI aber immer noch nicht alle Veränderungen seit Oschersleben in Ruhe ausgetestet sind, verzichtete Koch auf das zweite Rennen am Folgetag. „Mehr als einen Sieg kann ich an einem Rennwochenende nicht in die Meisterschaftswertung mit einbringen und Testen unter Rennbedingungen birgt immer noch die Gefahr eines Unfalls. Also werden wir vor dem nächsten Lauf auf dem Lausitzring Ende September die Sommerpause nutzen und in Hockenheim erstmal unser Testprogramm, das ursprünglich vor Spa-Franchorchamps geplant war, nachholen!“, so Koch. Koch vergrößert seinen Vorsprung in der Meisterschaft der GTR2-Klasse auf den Zweitplatzierten nun auf neun Zähler. „Ein Vorsprung, mit dem man zufrieden in die Sommerpause gehen kann“, blickt Koch auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.