Großer Meister am Steuer des kleinen grünen Monster – Niklas Koch zeigt, was im Mini des Griesheimer Schirra-Teams steckt. Der Pilot kommt auch ohne Rennen zum Klassensieg in der BMW-Challenge.

RIEDSTADT – Auch das gehört zu den Nebenwirkungen von Corona: Meister werden ohne Wettkampf. So erging es Niklas Koch, der sich auf ein weiteres Rennwochenende in seinem 300 PS starken Mini gefreut hatte. Aber die Vorboten des nächsten Lockdowns zogen auch bis in die Eifel, und so fiel der Saisonabschluss der BMW-Challenge den gleichsam steigenden Infektionszahlen und Hygiene-Auflage zum Opfer. Die Folge: Der 19 Jahre alte Riedstädter steht als Jahressieger der GTR2-Klasse der BMW-Challenge fest.

„Ich hätte mir schon etwas mehr Wettbewerb gewünscht“, erklärte Niklas Koch nach der Meisterkür im Passivmodus: „Andererseits bin ich froh, dass wir dieses Jahr überhaupt noch fahren konnten.“ Mit drei Rennwochenenden war die BMW-Challenge einigen anderen Serien noch um einiges voraus. Dabei zeigte der Riedstädter immer wieder, was in ihm und dem Renn-Mini des Griesheimer Schirra-Teams steckt. „Am Anfang hat die Konkurrenz den Mini noch belächelt nach dem Motto: Guck mal, der Kleine“, erinnert sich Koch an den Saisonstart: „Hinterher haben viele gefragt: Was habt ihr denn da für ein Monster auf die Beine gestellt?“

In dem kleinen grünen Monster hatte der 1,95 Meter große Koch nicht nur seine Klasse im Griff, er mischte auch im Spitzenfeld der leistungsstärkeren GTR1-Klasse mit. Zwar schied er beim Auftakt im ersten Rennen mit gebrochenem Radbolzen und verlorenem Rad aus, gewann aber beim zweiten seine Klasse. Beim zweiten Lauf im neuen Racepark Meppen fuhr der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte und für den Starkenburger AMC Darmstadt startende Nachwuchspilot sogar zweimal als Gesamtsieger ins Ziel, wobei viele Piloten der leistungsstärkeren Autos den winkligen Kurs gemieden hatten. Auf dem Sachsenring war dann wieder volles Haus mit 52 Autos. Nach missglücktem Reifenpoker im Qualifying fuhr Koch im ersten Rennen von Startplatz 14 auf Gesamtrang sieben und bei Dauerregen im zweiten Rennen auf Gesamtplatz zwei. Jeweils als klarer Sieger der GTR2-Klasse.