Nürburgring (red). Nach fast zweimonatiger Pause startete die ADAC-Nürburgring-Langstrecken-Serie NLS im Rahmen der NLS 3 zum 5. Lauf der Meisterschaft. Nach dem guten Abschneiden beim letzten Rennen Mitte April im Rahmen der 24h-Qualifiers reiste der Riedstädter Nachwuchsrennfahrer Niklas Koch voller Vorfreude zum Nürburgring, wie sein Team berichtet:
Am Samstagfrüh sollte eigentlich das Qualifying über die Bühne gehen. Doch starker Nebel um die gesamte Rennstrecke warf den Zeitplan über den Haufen. Erst gegen 11 Uhr ging Koch mit
Regenreifen auf die Strecke. Nach zwei Runden übergab er den Porsche an seinen Teamkollegen Anton Ruf, der auf abtrocknender Strecke die Zeit von Koch naturgemäß unterbot. Als dritter
Fahrer stieg nun Alex Koch in das Renngerät – immer noch auf Regenreifen – und konnte die Zeit abermals verbessern.
Im Nachhinein war man sich im Team nicht sicher, ob man zum Schluss doch besser schon auf Slicks gewechselt hätte. Jedenfalls reichte die Zeit für den 38. Gesamtplatz im 112 Fahrer starken Feld und Platz 8 in der Klasse bei 14 angetretenen Cayman GT4.
„Niklas, Anton und Alex starten in der sogenannten Amateurwertung. Sind also mit unserem B-Fahrzeug unterwegs, das heißt, sie starten nicht mit nagelneuen Reifen, sondern mit gebrauchten, insofern können sie rein technisch nicht die schnellste Zeit in der Klasse fahren“, zeigte sich Teamchef Ioannis Smyrlis mit dem Ergebnis des Qualifyings zufrieden.
Aufgrund des verspäteten Beginns der Qualifikation hatte das Team nun nur noch eine halbe Stunde Zeit, den Boliden für das Vier-Stunden-Rennen vorzubereiten. Da es absehbar war, dass es
zu Rennbeginn nicht mehr regnen würde, wurde der Wagen auf Slicks umgerüstet und vollgetankt.
Niklas Koch sollte den Start fahren, dann den Porsche an Anton Ruf übergeben und Alex Koch sollte den letzten Stint fahren. So war der Plan. Doch so weit sollte es nicht kommen: „Ich hatte eigentlich einen guten Start erwischt und konnte dabei zwei Plätze gutmachen. Unserem A-Auto, das in der Startaufstellung direkt vor mit stand, konnte ich zunächst gut folgen. Ich war dann zusammen mit den direkten Mitbewerbern in einer Gruppe unterwegs – vier bis fünf Fahrzeuge lagen innerhalb von nur rund 2,5 Sekunden – als sich der direkt vor mir fahrende Porsche Ausgang ‚Karussell‘ von der Strecke drehte, so dass ich nach vorne Luft hatte – und hinter mir die direkt in meinem Windschatten fahrenden Verfolger. Doch dann unterlief mir an der ‚Hohen Acht‘ ein dummer Fehler. In diesem Streckenabschnitt gibt es neben der Fahrbahn einen Teppich aus Kunststoff, auf den man auf keinen Fall mit den Reifen draufkommen sollte und schon gar nicht,
wenn es noch feuchte Stellen gibt. Durch Unachtsamkeit bin ich aber doch auf diesen geraten; da war der Wagen nicht mehr zu halten und ich bin in der ersten Runde in die Leitplanken eingeschlagen. Das Fahrzeug war so havariert, dass eine Weiterfahrt unmöglich war“, stellte der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte Niklas Koch fest, als er nach rund zwei Stunden an die Box zurückkam. „Es tut mir für das gesamte Team unendlich leid, insbesondere für Anton und Alex, die nun im Rennen überhaupt nicht zum Fahren kamen“.
Vom Team gab es aber keinerlei Vorwürfe an den Riedstädter. Im Gegenteil: „Kopf hoch“ und „Hauptsache, Dir ist nichts passiert“, waren die aufmunternden Worte unisono. Bis zum nächsten Rennen Anfang August hat das Team nun Zeit, den Porsche wieder zu reparieren. Dann werden die drei Rennfahrer wieder ins Lenkrad greifen und erneut angreifen, zumal es sich dann sogar um ein Sechs-Stunden-Rennen handeln wird.


Quelle: Ried-Info vom 6. Juli 2024 - Seite 10