Der 16-jährige Riedstädter Niklas Koch hat nach seinem Wechsel von der Kart-Klasse X30 Junioren zu den X30 Senioren Ende letzten Jahres, die Vizemeisterschaft bei den Senioren im Westdeutschen ADAC Kart-Cup WAKC eingefahren. Dies gelang ihm bereits vor einem Jahr – damals bei den X30 Junioren.
Begonnen hatte die Saison für den Starkenburger AMC Darmstadt startende Nachwuchspilot im April auf der Kartbahn in Kerpen. Bedingt durch eine umstrittene Spoilerstrafe im zweiten Rennen war der Start in die Saison 2017 etwas holprig. Doch bereits beim zweiten Lauf im badischen Liedolsheim errang der gebürtige Crumstädter bei widrigen Wetterbedingungen seinen ersten Tagessieg. Der dritte Lauf auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn warf Niklas jedoch in der Meisterschaftstabelle wieder zurück. Trotz der zweitbesten Zeit im Qualifying wurde er ans Ende des Starterfelds versetzt, da ein Radstern auf der Hinterachse gewandert war und somit die Spurbreite des Karts nicht mehr dem Reglement entsprach. Dennoch fuhr der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte Pilot im zweiten Rennen noch bis auf Podestrang Drei.
Auch bei der vierten Veranstaltung im westfälischen Harsewinkel konnte Niklas überzeugen. Erneut errang er den Sieg im ersten Rennen und belegt in zweiten den zweiten Rang. Am Ende der Veranstaltung war Niklas zum zweiten Mal Tagessieger der Saison.
Auf seiner Hausstrecke, dem Odenwaldlring in Schaafheim musste Niklas seiner stattlichen Körpergröße von nunmehr 1,90 Meter und dem daraus resultierenden „Übergewicht“ sowie der Hebelwirkung Tribut zollen. „Das Mehrgewicht von über 6 kg und vor allem die Hebelwirkung durch die Größe macht sich beim Herausbeschleunigen aus den vielen engen Ecken auf dem Odenwaldring negativ bemerkbar“, erklärte Niklas‘ Teamchef vom Essener MSR-Team das „bescheidene“ Abschneiden von Niklas mit den Plätzen 5 und 4 in Schaafheim.
Vor dem Finale am letzten Wochenende, wieder auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn, hatte der Gymnasiast nur noch eine theoretische Chance auf den Meistertitel. Mit Platz sieben im Qualifying und einem falsch gewählten Setup, musste der Südhesse vielmehr darauf achten, dass der Drittplatzierte der Meisterschaft sich nicht noch vor Niklas im Klassement platziert, zumal sich dieser die Poleposition sicherte. Doch dieser fiel mit einem technischen Defekt bereits in der Einführungsrunde aus und Niklas kämpfte sich über die 18 Runden bis auf den zweiten Platz nach vorne. Somit war die Vizemeisterschaft in trockenen Tüchern.
Der Dank gilt dem MSR-Team um Teamchef Martin Suffa und natürlich Dirk Dingert, dem Saarbrücker Mechaniker von Niklas, der sich in dieser Saison besonders viel einfallen lassen musste, um Niklas ein optimal vorbereitetes Kart an die Hand zu geben. „Doch gegen das Mehrgewicht kann auch ich nichts machen“, meinte Dirk öfters im Laufe der Saison, wenn Niklas mit seinem Kart am Rennende über die Waage musste.
Dennoch ist die Saison für den gebürtigen Crumstädter noch nicht zu Ende. In drei Wochen geht es zum vorletzten Lauf des nationalen ADAC Kart-Cup nach Wackersdorf. Dort liegt Niklas zur Zeit ebenfalls auf der zweiten Position der Meisterschaft. Doch auf der gripreichen Strecke wird es schwer für Niklas, diese Position zu verteidigen, zumal nur zwei Wochen später an gleicher Stelle der ADAC Bundesendlauf stattfindet, für den Niklas qualifiziert ist und dieser Endlauf gleichzeitig das Finale des ADAC Kart-Cups darstellt.
Der Abschluss der Saison bildet dann endgültig die X30 Kart-Weltmeisterschaft vom 9. bis 15 Oktober im französischen Le Mans, für die Niklas wie bereits im Vorjahr einen Startplatz sicher hat.