Im Rahmen des ADAC Racing Weekends fand auf dem Nürburgring am ersten Juli-Wochenende der vierte Lauf der DMV BMW-Challenge statt. Der Riedstädter Nachwuchsrennfahrer Niklas Koch wollte mit seinem MINI den beim letzten Rennen im niederländischen Assen verlorenen Boden in der Meisterschaft wieder gutmachen.
Das Team um den 22-jährigen Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen reiste bereits am Donnerstag zum Ring, um die letzten Vorbereitungen in Ruhe an dem Schirra-MINI vorzunehmen. „An diesem Wochenende ist das Starterfeld besonders voll. 43 Fahrzeuge, davon alleine elf Fahrzeuge in meiner Klasse. Im Falle eines Sieges gibt es am Wochenende ordentlich Punkte“, begründete Niklas seine Vorfreude auf das Rennwochenende.
Wie gut das Team den MINI für das Wochenende vorbereitete unterstrich Niklas im freien Training mit der viertbesten Zeit aller Teilnehmer und befand sich so mitten im Feld der leistungsstärkeren GTR1-Fahrzeuge. Im Qualifying konnte sich der Youngster nochmals um zwei Sekunden verbessern, was allerdings auch den GTR1-Piloten gelang und so belegte der gebürtige Crumstädter am Ende Platz fünf für die Startaufstellung zum ersten Rennen am Samstag.
Das typische Eifelwetter am Samstag bescherte dann erst einmal Regen. Ein Wetter, das Niklas schon seit Kartzeiten mag. Niklas erwischte dann auch einen guten Start und duellierte sich mit den GTR1-Fahrzeugen, bis nach ein paar Runden sein ärgster Kontrahent der GTR2-Klasse im Rückspiegel auftauchte. Dieser gestikulierte mit hektischem Aufblenden, dass er an Niklas vorbeifahren möchte. Doch anstelle Niklas fair auszubremsen, fuhr er dem MINI einfach ins Heck, so dass sich Niklas zunächst von der Strecke drehte aber nach einigen Sekunden das Rennen wieder fortsetzen konnte. Allerdings hatte der Südhesse so nun seine Führung in der Klasse verlorenen und fuhr rund sieben Sekunden seinem Widersacher mit havariertem Fahrzeug hinterher. Bis zum Rennende konnte Niklas den Rückstand trotz schnelleren Rundenzeiten verkürzen, doch passierte er am Ende den Zielstrich als Gesamtachter und Zweitplatzierter der GTR2-Klasse.
Allerdings ist auch der Rennleitung das unsportliche Manöver des Kontrahenten nicht unbemerkt geblieben, so dass dieser und Niklas nach Rennende zu den Sportkommissaren gerufen wurde. Beiden wurde die Szene per Videobeweis zweimal gezeigt mit der Aufforderung zu diesem Vorfall Stellung zu nehmen. Nachdem Niklas und der beteiligte GTR2-Pilot jeweils ihre Sichtweise der besagten Situation vorgetragen hatten, kamen nach einer kurzen Beratungspause die Kommissare zu dem Ergebnis, dass Niklas an der Kollision keine Schuld trägt und verhängten gegen den Gegner nachträglich eine 30 Sekunden-Strafe mit der Folge, dass Niklas als Sieger der GTR2-Wertung und Gesamtsiebter gewertet wurde.
Entsprechend war dies dann auch der Startplatz für den Youngster für das zweite Rennen am Sonntag. Dieses verlief bei trockenem Wetter dann relativ unspektakulär. Niklas hatte seine Kontrahenten der GTR2-Klasse trotz beschädigte MINI durch die Kollision vom Vortag über die gesamte Renndistanz im Griff und belegte beim Fallen der Zielflagge einen starken sechsten Gesamtplatz und gewann die GTR2-Wertung mit über 27 Sekunden Vorsprung.
Somit hat Niklas nun vor der Sommerpause der BMW-Challenge seinen Vorsprung auf sieben Punkten ausgebaut, bevor es Ende August am Lausitzring in die vorletzte Runde geht. Und auch in der Gesamtwertung aller GTR-Klassen mischt Niklas aktuell unter den Top Drei mit.