Auch in diesem Jahr startet der Riedstädter Nachwuchs-Rennfahrer Niklas Koch mit seinem SCHIRRA-Mini in der GTR2-Klasse der DMV BMW-Challenge. „Wir haben uns entschlossen, auch 2022 wieder in der BMW-Challenge anzutreten, da die Serie weiterhin wächst und sich immer professioneller darstellt. Seit diesem Jahr werden die Rennen im Live-Stream gezeigt und die Serie richtet sich internationaler aus“, begründet Niklas die Teamentscheidung.
Am ersten März-Wochenende fand der Saisonauftakt auf dem Hockenheimring statt. Der Freitag diente zu Testzwecken. Dieser „Performance-Day“ nutzte die Mannschaft um Niklas Koch, um die in dieser Saison neu vorgeschriebenen GoodYear-Reifen ausgiebig zu testen.
„Die Reifen sind schon deutlich „schneller“ als die Hoosier-Reifen in den Jahren zuvor. Wir müssen nun sehen, wie sie sich über eine Renndistanz verhalten und vor allem, wie schnell sie welchen Druck aufbauen“, schildert der weiterhin vom ADAC Hessen-Thüringen unterstütze Südhesse.
Um den vom letzten Rennen auf dem Nürburgring im letzten Jahr aufgetretenen Elektronikproblemen vorzubeugen, wechselten die SCHIRRA-Mechaniker vorsichtshalber noch den Kabelbaum und das ABS. Dann ging es für Niklas am Samstag ins Qualifying.
Leider waren für dieses Rennen neben Niklas lediglich noch zwei Kontrahenten in der GTR2-Klasse eingeschrieben, wovon einer Corona-bedingt absagen musste. Folglich stellten für den für den Starkenburger AMC Darmstadt startende 20-Jährige die leistungsstärkeren GTR1-Fahrzeige die Hauptgegner dar.
Niklas stellte seinen MINI dann auch auf die fünfte Startposition inmitten der starken BMW-Fahrzeuge. Nach dem Start zum ersten Rennen des Wochenendes am Samstagnachmittag machte Niklas gleich einen Platz gut. „Ich konnte das Tempo der schnellen BMW gut mitgehen, mit Ausnahme des Pole-Setters, der war schlichtweg unerreichbar“, gab Niklas am Ende des Rennens zu Protokoll. Und so fightet sich Niklas bis eine Runde vor Schluss bis auf den dritten Gesamtrang nach vorne, um in der allerletzten Kurve vor Start und Ziel noch an einem BMW M3 GTR E46 vorbeizugehen und sicherte sich so mit dem winzigen Vorsprung von 0,05 Sekunden Vorsprung den zweiten Gesamtrang.
Vor dem zweiten Rennen am Sonntagvormittag gab es erst noch einen Schreck. Eine Wasserpfütze bildete sich über Nacht in der Box unter dem MINI. Die Mechaniker checkten noch einmal sämtliche Schlauchschellen. Da aber so gut wie kein Kühlwasserverlust im Kreislauf festzustellen war, ging man davon aus, dass das Wasser unter dem MINI eine andere Ursache haben musste, die nichts mit dem Rennboliden zu tun hatte. Da der Sieger vom Vortag am Sonntag nicht mehr antrat, startete Niklas von der Poleposition. Diese Position konnte er auch im Rennen lange halten, bis dann doch wieder ein kurzes Elektronikproblem am MINI auftrat. Sowohl der BMW M4 GTR vom niederländischen Munckhof Racing-Team als auch den BMW M2 GTR von Jens Smollich gingen an Niklas vorbei. Dennoch wurde der Youngster am Ende wie der heimliche Sieger gefeiert. In beiden Rennen zeigte Niklas Koch sein Talent und bot den GTR1-Piloten ordentlich Paroli.
„Wenn beim nächsten Lauf im belgischen Zolder wieder so wenige GTR2-Fahrzeuge am Start sein sollten, ist es eine Überlegung wert, in der stärkeren GTR1-Klasse zu starten, denn an diesem Wochenende hätte ich mit meinen zweiten Gesamtrang mehr Punkte geholt als nun mit dem Sieg in der GTR2-Klasse,“ gibt sich Niklas nachdenklich.
Da der gebürtige Crumstädter bisher noch nie in Zolder gefahren ist, wird er bis dahin auf seinem Rennsimulator noch einige Kilometer virtuell abspulen, um dann eine Woche nach Ostern bestens vorbereitet zu sein.