Auch der Motorsport blieb durch die Corona-Pandemie nicht von Veranstaltungsabsagen verschont. Während die Saison für Niklasbei der DMV BMW-Challenge Ende März auf dem Hockenheimring hätte beginnen sollen, startet nun der gebürtige Crumstädter am zweiten Juli Wochenende auf dem Eurospeedway Lausitzring in die 2020er Saison.
Niklas pilotiert in diesem Jahr wieder einen vom Griesheimer Rennstall „SCHIRRA motoring“ aufgebauten Renn-MINI mit über 320 PS. Um in der zurückliegenden rennfreien Zeit dennoch weiter trainieren zu können, hat der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte Nachwuchspilot fleißig auf seinem professionellen Fahrsimulator trainiert, der ihm von der eigens gegründeten Niklas Koch motorsport KG zur Verfügung gestellt wird. „Dieser Simulator hat nichts mit normalen Computerspielen wie auf der Playstation zu tun“, sagt Niklas. „Bei diesem Gerät und der dazugehörigen Software sind z.B. die Asphaltoberflächen der originalen Rennstrecken mit Laser eingescannt worden, so dass auch jede echte Bodenwelle im Simulator nachempfunden wird. Eine sogenannte Bewegungsplattform, auf der der Sitz montiert ist, gibt einem das Gefühl, in einem echt fahrenden Rennboliden zu sitzen“, ergänzt Niklas. „Bremsdruck, Lenkkräfte und viele Parameter eines echten Rennwagens können auch auf diesem Simulator nachempfunden werden. Auch beim Getriebe kann ich zwischen der klassischen H-Schaltung oder einer sequenziellen Ausführung wählen – Schaltwippen am Lenkrad sind selbstverständlich. Die drei großen und gebogenen Monitore geben mir als Pilot das Gefühl, die Rundumsicht wie im echten Rennfahrzeug zu haben. Bei den sogenannten Sim-Races treffe ich auf den virtuellen Rennstrecken auf Piloten aus aller Welt. Ich denke, keine Sportart ist im E-Sport der Realität so nahe wie der Motorsport. Das sieht man auch daran, dass die großen Werksteams ihre Fahrer auf eben noch professionelleren Simulatoren, deren Preis bis in den sechsstelligen Bereich geht, trainieren lassen. Daher möchte ich meinen Sponsoren rund um die Niklas Koch motorsport KG danken, dass sie mir einen wettbewerbsfähigen Simulator für die rennfreie Zeit zur Verfügung gestellt haben. Natürlich werde ich diesen auch weiterhin als Ergänzung zu „echten“ Testfahrten reichlich nutzen.“
Dennoch freut sich der für den Starkenburger AMC Darmstadt startende Niklas nun endlich wieder auf der echten Rennstrecke unterwegs sein zu können. „Der Lausitzring mit seiner holprigen Asphaltoberfläche ist eine Herausforderung fürs Material. Vor zwei Jahren musste ich dort auf zweiter Position liegend aufgeben, da die Motorhalterung gebrochen war. Deshalb fahren wir dieses Jahr mit einer verstärkten Ausführung in die Lausitz“, gibt Niklas zu Protokoll.
Wenn während dieser Veranstaltung die Hygiene- und Abstandsvorschriften von allen Teilnehmern eingehalten werden, sollte einer Fortsetzung der Saison nichts im Wege stehen. Vor allem auf das geplante Rennen auf dem Sachsenring Ende September freut sich der Nachwuchspilot besonders.