Riedstadt. Einen Siegerpokal hatten sie schon sicher, nun fuhren Niklas Koch und sein Team noch eine Zugabe ein. Beim Saisonfinale der ADAC Nürburgring Langstreckenserie NLS holte der Riedstädter Nachwuchspilot im Porsche GT3 gemeinsam mit Alex Koch, Klaus Koch und Teamchef Ioannis Symrlis noch Rang drei in der PRO/AM-Jahreswertung der Cup 2-Klasse. Zwei Wochen zuvor war schon der Gesamtsieg der reinen Amateur-Wertung eingefahren worden.
Turbulentes Rennen mit viel Reifenwechseln
Das alles, obwohl die Rennbedingungen rein physisch alles andere als optimal waren. Nach einer guten Qualifikation schlichen sich bei Niklas Koch über Nacht Grippesymptome ein, Alex Koch hatte Alex Magen- und Darmprobleme. So sprang Teamchef Ioannis Symrlis ein, der am Ende auch die schnellste Rennrunde des Quartetts und der Amateurwertung in der Porsche Cup 2-Klasse fahren sollte.

Allerdings auch mit dem Vorteil, dass die Strecke zunehmend abtrocknete. Hohe Luftfeuchtigkeit und Dunst hatten dafür gesorgt, dass nach der Einführungsrunde auf Regenreifen gewechselt werden musste. Nach vier Runden übernahm Niklas Koch das Steuer, der gleichzeitige Wechsel auf Slicks erwies sich aber als unpassend. Nach drei Runden dann der nächste Wechsel auf Regenreifen und Alex Koch, dem nach drei Runden aber so schlecht wurde, dass er wieder in die Box fahren musste. Niklas fühlte sich nicht fit, so dass Klaus Koch das Steuer übernahm und in sieben soliden Runden aus dem hinteren Drittel des Feldes einige Positionen gut machte. Schließlich übernahm Teamchef Smyrlis das Finale und wurde als Zweiter der PRO/AM-Wertung und auf dem 26. Gesamtplatz unter 92 Autos abgewunken.
Teamchef Ioannis Symrlis zeigte sich jedenfalls zufrieden mit dem Saisonverlauf und resümiert vielversprechend: „Ich bin sehr glücklich wie die Saison gelaufen ist. Die Jungs haben einen super Job gemacht und die Fahrer haben sich stetig gesteigert. Ich bin richtig stolz auf alle und hoffe, dass es nächstes Jahr so weiter geht.“
Vorzeitiger Titel am Tag von Verstappen-Sieg
Bei der vorzeitigen Sicherung des Amateur-Titels hatte das Porsche-Team übrigens Gesellschaft eines hochbezahlten Profis. Denn Formel-1-Weltmeister Max Verstappen setzte seine kurz zuvor erworbene Nürburgring-Lizenz in die Rennpraxis um. Und der Niederländer zeigte bei seinem Debüt im GT3-Ferrari gleich, dass er auch Rennautos mit Türen schnell über die Piste steuern kann. Mit Teamkollege Chris Lulham siegte er mit einem Vorsprung von 24,496 Sekunden. „Hier zum ersten Mal zu gewinnen, ist super“, freute sich Verstappen, der sich mit dem vierstündigen Rennen auf einen möglichen Einsatz beim 24-Stunden-Klassiker vorbereiten wollte: „Wir brauchen natürlich noch mehr Erfahrung. Hoffentlich fahren wir also auch nächstes Jahr noch mehr NLS-Rennen.“ Niklas Koch und sein Team würden sich über die prominente Konkurrenz sicher wieder freuen.