Der dritte Lauf zum Westdeutschen ADAC Kart Cup fand bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn statt.
Das Wochenende begann für Niklas schon nicht sehr vielversprechend. Aus Termingründen verzichtete Niklas auf die Test- und Einstellfahrten am Freitag vor dem Renntag und hatte somit lediglich die 5 Sessions am Samstag zur Verfügung, um ein optimales Setup für den Rennsonntag herauszufahren. In der ersten Session war der mittlerweile 16-Jährige mit dem Einfahren eines Motors beschäftigt. In den folgenden Trainingsblöcken gab es die unterschiedlichsten technischen Probleme, so dass sich die Setup-Arbeit als sehr schwierig gestaltete.
Am Rennsonntag reichte die Zeit im freien Training lediglich zum sechsten Rang in der Klasse der X30 Senioren. Dennoch waren sich Niklas und sein Mechaniker Dirk Dingert vom MSR Racing Team sicher, bis zum Qualifying um die Poleposition mitfahren zu können. Dirk Dingert nahm Änderungen sowohl am Fahrwerk als auch an der Übersetzung vor. Und dies sollte sich (zunächst) auch auszahlen. Mit dem Wimpernschlag von 8-tausendstel Sekunden verpasste der Crumstädter die Bestzeit und fuhr in die erste Startreihe. Doch dann der Schreck: Der linke hintere Radstern war während des Zeittrainings nach außen gewandert, wodurch die Hinterachse um einige Millimeter zu breit war. Folgerichtig wurde Niklas ans Ende des Starterfelds gesetzt. „Niklas hatte durch die paar Millimeter keinen Vorteil gehabt“, war sich Dirk Dingert sicher, „aber gegen die Rückversetzung gibt es nichts einzuwenden“.
Also musste Niklas in den beiden Läufen mal wieder das Überholen üben. Das gelang ihm sehr gut. Niklas kämpfte sich Position um Position nach vorne und beendete das erste Rennen auf dem sechsten Platz und hatte somit für das zweite Rennen die ungünstige Außenbahn beim Start. Nichts desto trotz konnte der für den Starkenburger Automobil und Motorsport Club Darmstadt startende Nachwuchsfahrer beim Start gleich einen Platz gutmachen. Und nach wenigen Umläufen war Niklas bereits auf der vierten Position. Sollte gar ein Podestplatz jetzt noch möglich sein? Niklas kämpfte sich Runde um Runde an das Spitzentrio heran und schaffte es in der vorletzten Runde, sich an dem bis dato Drittplatzieren in einer Spitzkehre vorbei zu bremsen.
„Das hätte ich nicht gedacht“, so Niklas. „Nach dem Frust durch die Rückversetzung ans Ende des Starterfelds bei diesen Temperaturen doch noch einen Podestplatz einzufahren“, resümierte Niklas die Schadensbegrenzung. Nach dem Pech beim Auftakt der Serie in Kerpen liegt Niklas zur Zeit auf Platz drei des Klassements bei den X30 Senioren. Weiter geht es in zwei Wochen beim dritten Lauf zum ADAC Kart Cup in Oschersleben.