Riedstadt (udo). Nach einem turbulenten Rennwochenende stand Niklas Koch ganz oben auf dem Podium. Als Gesamtsieger des vierten Laufs zur DMV-BMW-Challenge, aber auch mit gemischten Gefühlen. “So möchte man natürlich nicht gewinnen”, äußerte sich der 20 Jahre alte Riedstädter vor dem Hintergrund, dass erst ein Unfall den Weg zum Sieg für ihn und seinen Mini freigemacht hatte. Dazu kam noch ein anderer ärgerlicher Aspekt: “Zwar habe ich das zweite Rennen sehr glücklich gewonnen, doch über die Missstände vom Freitag wird noch zu reden sein”.
An jenem Freitag wurde er nämlich zusammen mit einigen anderen Fahrern nach zwei Runden von der Strecke gewunken. Begründung: Der Mini sei zu laut. In Zolder gilt ein Limit von 98 Dezibel. Wie aber auch schon beim Saisonauftakt in Hockenheim, wo es keine Beanstandungen gab: “Wir haben seit letztem Jahr keine Veränderung an der Abgasanlage vorgenommen und bisher auf keiner Rennstrecke Probleme mit der Lautstärke gehabt. Das wirkt alles sehr hanebüchen”, ärgerte sich Koch, der die Trainingsrunden umso mehr gebraucht hätte, da er die Strecke in Belgien zuvor nur im heimischen Rennsimulator befahren hatte. Auch am offiziellen freien Training durfte er nicht teilnehmen, an Zeittraining und Rennen aber schon.
Mangels Konkurrenz in der GTR2-Klasse wurde Koch in der GTR1-Klasse gewertet. Dort fuhr er dann trotz eines kurzen Motoraussetzers im ersten Rennen auf Gesamtrang vier im Feld der durchweg leistungsstärkeren Autos. Im zweiten Rennen lag er auf Rang drei, als die vor ihm fahrenden Konkurrenten kollidierten und im Kiesbett landeten. Die Piloten blieben unverletzt, aber das Rennen wurde in den restlichen Runden neutralisiert, sodass Koch als Sieger ins Ziel fuhr.
Bis zum nächsten Rennen Ende Juli auf dem Nürburgring bleibt nun Zeit, die Geschehnisse zu analysieren und mit dem Griesheimer Schirra-Team weiter nach den Gründen des Motoraussetzers zu suchen.
Quelle: Groß-Gerauer ECHO vom 27. April 2022