Zum Saisonfinale des Westdeutschen ADAC Kart Cup WAKC auf dem Odenwaldring in Schaafheim stieg Niklas nach den Umstieg in die Seniorenklasse am ersten Septemberwochenende noch einmal in das Juniorkart, um den zweiten Platz, den er bis dahin in der Meisterschaftswertung inne hatte, zu verteidigen.

Der Vorsprung auf die Verfolger war mit 4 Punkten alles andere als komfortabel. MSR Teamchef Martin Suffa wusste, dass es auf trockener Bahn für Niklas praktisch unmöglich sein werde, um den Sieg mitzufahren, da Niklas aufgrund seiner Größe mittlerweile mit 10 kg über dem Mindestgewicht, das bei 145 kg (Kart + Fahrer) liegt, an den Start geht.

Pünktlich zu Beginn des Qualifying begann es dann auch tatsächlich zu regnen und Niklas teilte sich prompt die erste Startreihe mit dem bereits feststehenden Meister, der nur zwei Hundertstel schneller war als Niklas, für das erste Rennen. Doch bis dieses gestartet wurde, war die Strecke wieder restlos abgetrocknet. Im Verlauf des Rennens musste Niklas zwei leichtere Gegner zwar passieren lassen, kam aber als Vierter vor den direkten Verfolger in der Meisterschaft ins Ziel. Somit war das Teilziel zum Vizetitel erreicht.

Vor Beginn des zweiten Rennens hatte es dann wieder geregnet. Doch noch bevor die Startampel auf Grün sprang, schien wieder die Sonne und die Strecke begann abzutrocknen. Am Himmel machten sich aber bereits die nächsten dunklen Regenwolken wieder breit. Jetzt standen Niklas und sein Mechaniker Dirk Dingert vor der Frage, ob man mit Regenreifen oder doch besser mit Slicks den zweiten Lauf in Angriff nehmen sollte. Niklas entschied sich, wie der Rest des Feldes auch, dann doch für die profilierten Regenreifen. Der Start glückte und Niklas machte gleich eine Position gut und fand sich auf Platz 3 wieder.

In der dritten Runde griff Niklas in einer Spitzkehre dann den Zweitplatzierten an. Beim innen Anbremsen bekam Niklas aber vom bis dahin Viertplatzierten einen Schlag auf das Heck seines Karts und rutschte auf der noch leicht feuchte Strecke ins Aus. Aufgrund dieser nicht ganz so sportlichen Attacke des Nachfolgers fiel Niklas zunächst auf den sechsten Platz zurück.

Mittlerweile war die Ideallinie restlos trocken und nun begannen wieder die „alten Probleme“ mit dem Mehrgewicht, die Niklas beim Beschleunigen aus jeder Kurve Zeit kosteten. Es gelang ihm dennoch wieder auf Platz vier vorzufahren. Wichtig war, dass der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte gebürtige Crumstädter, wieder die unmittelbaren Gegner um die Vizemeisterschaft hinter sich lassen konnte. So nahm Niklas ab Mitte des Rennens Tempo raus, um die Regenreifen auf der nun trocknen Strecke nicht restlos zu ruinieren.

Im Team war man sehr happy, dass Niklas trotz des Gewichtsproblems die Saison bei den X30 Junioren im WAKC mit dem Vizetitel beenden konnte und Niklas beim ADAC Bundesendlauf im Oktober in Kerpen dabei sein wird. Die Meisterschaftsfeier im WAKC findet dann im November standesgemäß auf dem Nürburgring statt. Doch zuvor startet Niklas schon nächstes Wochenende im ADAC Kart Cup in Wackersdorf und nur eine Woche später im ADAC Kart Masters bei den X30 Senioren.