Das Wochenende zum Finale der ADAC Kart Masters begann für Niklas zunächst nicht so erfolgversprechend. Bei den Trainings- und Testfahrten am Freitag stellte sich heraus, dass Niklas‘ Renn-Motor, mit dem er eine Woche zuvor beim WAKC in Schaafheim mit der schnellsten Rennrunde auf Platz 2 fuhr, einen Riss im Zylinder hatte und der weitere Einsatz dieses Motor am Wochenende ein gewisses Risiko barg.  Der Austausch des Zylinders wurde vom SRT-Team zwar vor Ort vorgenommen, doch ob der Motor dann noch die optimale Leistung, wie eine Woche zuvor abgegeben hätte, war sehr fraglich. Also musste der vermeintliche Trainingsmotor herhalten.

Im Zeittraining am Rennsamstag reichte es dann auch nur zum 26. Platz. Ein denkbar schlechtes Resultat sowohl für Niklas als auch für die Jungs von SRT-Racing. Es galt nun in den Heats die Startposition für die Rennen am Sonntag deutlich zu verbessern. Im ersten Heat konnte sich Niklas dann lediglich um drei Plätze auf Platz 23 verbessern. Im zweiten Heat passierte wieder einmal etwas Unvorhergesehenes: Zu Beginn der Formationsrunde, also noch vor dem Start, fuhr ein Kontrahent von hinten Niklas so in das Kart, dass beide Fahrzeuge ineinander verkeilt liegen blieben und beide Piloten erst einmal die Kart wieder trennen mussten. Beide Fahrer konnten zwar dann weiterfahren, doch die Startpositionen für beide waren dahin – Niklas musste dem Feld hinterhereilen. In beeindruckender Weise konnte er sich in diesem starken Starterfeld bis auf Platz 18 doch noch nach vorne fahren. Wo wäre er wohl gelandet, wenn er nicht dem Feld hätte hinterher starten müssen? Alles in allem bedeutete dies für die Startaufstellung der Rennen am Sonntag nun Platz 20 – also eine Verbesserung gegenüber dem Zeittraining von 6 Plätzen.

Im ersten Rennen ging es im Mittelfeld hart aber fair zur Sache und Niklas büste am Ende zwei Plätze ein, so dass er das zweite Rennen von Platz 22 beginnen musste. Dort gab es gleich nach dem Start im vorderen Feld eine heftige Kollision, so dass das Rennen nach einer Runde abgebrochen werden musste, während Niklas bereits mehr als 10 (!) Plätze gut gemacht hatte. In der Einführungsrunde vor dem Re-Start kam der vor Niklas fahrende Pilot kurz neben die Strecke und wirbelte ordentlich Sand und Staub auf die Fahrbahn. Dies geschah In der langgezogenen schnellen Rechtskurve vor Start und Ziel. Niklas hatte durch diese Aktion keinen Grip und rutschte seinerseits in die Botanik, was ihn in etwa auf den ursprünglichen Startplatz zurück warf. Doch Niklas kam immer besser in Schwung und konnte sich am Ende mit ansprechenden Rundenzeiten wieder bis auf Platz 11 nach vorne fahren. Alles in Allem bedeutete dies am Ende Platz 14 der Tageswertung. Somit war Niklas „Lehrjahr“ in Deutschlands umkämpftester Kartserie auf Platz 26 im Gesamtklassement beendet.

„Ich wünschte mir, Niklas wäre in der ADAC Kart Masters die ganze Saison so gefahren, wie im letzten Rennen, dann wäre auch im Premierenjahr deutlich mehr drin gewesen“, so Andreas Nittel von SRT-Racing. Leider konnte Niklas im Juni den Lauf in Oschersleben verletzungsbedingt nicht bestreiten, so dass hier auch zwei Nuller vorprogrammiert waren.

Zum Abschluss der Saison im Masters gab es noch eine gute Nachricht: Die beim Auftaktrennen durch die Sportkommissare monierte Dichtung im Motor wurde vom DMSB Sportgericht als legal angesehen und Niklas wurde nicht verurteilt. Einerseits eine Genugtuung – anderseits sehr ärgerlich, dass Niklas damals dafür im Heat disqualifiziert wurde und ihm die eingefahrenen Punkte wieder abgenommen wurden. Die nachträgliche Bestätigung, dass der Motor legal war, führt aber nicht zur Wiederherstellung des ursprünglichen Ergebnis‘. Diese Punkte bleiben futsch.

Nun geht es am kommenden Wochenende nach Oschersleben, wo der vorletzte Lauf zum ADAC Kart-Cup ansteht. Dort trifft er auf viele Kontrahenten aus dem Masters. Niklas‘ Ziel ist es, in dieser Meisterschaft unter die Top Ten zu fahren – zur Zeit liegt er auf Platz 9.