Nur eine Woche nach dem vorletzten Lauf zum ADAC Kart Cup reiste Niklas wieder nach Wackersdorf zum Finale des ADAC Kart Masters. Niklas und sein MSR-Team wussten im Vorfeld, dass es mit dem „ausgelutschten“ Chassis nicht einfach werden würde, in der Spitze mitzufahren.
Während bei den freien Trainings am Freitag noch die Sonne schien und Niklas trotz des Handicaps mit dem alten Rahmen gut unterwegs war, meldete der Wetterfrosch für Samstag Dauerregen. Niklas war somit das erste Mal mit dem Seniorkart und auf der Kartbahn im ProKart Raceland überhaupt im Regen unterwegs.
Im freien Training lag Niklas im Mittelfeld und war zunächst etwas gefrustet. Doch Teamchef Martin Suffa und sein Mechaniker Dirk Dingert waren unter diesen schwierigen Bedingungen mit Niklas‘ gefahrener Zeit absolut zufrieden: „Fürs erste Mal mit den „Senioren“ bei diesen Bedingungen unterwegs, dafür geht das Ergebnis voll in Ordnung“, so die tröstenden Worte.
Auch im folgenden Zeittraining belegte Niklas mit Platz 17 einen Platz im Mittelfeld. Im ersten Heat verbesserte sich Niklas um einen Platz und beendete diesen auf Rang 16. Im zweiten Heat konnte der junge Kartpilot zwei Plätze gutmachen. Allerdings fing sich Niklas eine 5-Sekunden Zeitstrafe ein, da sein Frontspoiler nicht mehr ordnungsgemäß in der Halterung war und die Rennleitung hierfür automatisch einen unsportlichen Rempler auf den Vordermann unterstellte. Eine auf dieser nassen und rutschigen Bahn nicht ganz nachvollziehbare Entscheidung, denn jeder Pilot hatte teilweise mit Aquaplaning zu kämpfen und konnte sein Kart nicht immer auf der Linie halten. Jammern war jedenfalls sinnlos und Niklas wurde als 18. Im zweiten Heat gewertet. Dies hatte im „Ranking after Heats“ wieder Platz 17 für die Startaufstellung im ersten Rennen zur Folge.
Zu Beginn des Warm up am Sonntagmorgen hatte es gerade aufgehört zu regnen aber die Strecke war noch nass. Mit Platz 13 war Niklas dann auch selbst recht zufrieden, zumal die Leistungsdichte im Kart Masters recht hoch ist.
Vor Beginn des ersten Rennens hatte es auch wieder aufgehört zu regnen und die Ideallinie begann bereits abzutrocknen. Mit gebrauchten Regenreifen ging der gebürtige Crumstädter dann ins Rennen. Doch je länger das Rennen andauerte, je trockener wurde die Strecke und die Reifen zeigten erste „Auflösungserscheinungen“. Beim Fallen der Zielflagge konnte Niklas einen Platz gutmachen und wurde als 16. abgewunken.
Im zweiten Rennen dann die umgekehrte Situation: Die Strecke war nach der Mittagspause restlos abgetrocknet. Folglich baute Niklas‘ Mechaniker das Kart komplett auf trockene Bedingungen um. Doch leider begann es kurz nach dem Start wieder an zu regnen. Jetzt hatten all die Fahrer einen Vorteil, die zwar auf Slicks gestartet waren, dessen Setup aber weiterhing „auf nass“ abgestimmt war. Für Niklas war das Kart unter diesen Bedingungen schwer auf der Piste zu halten. Einen leichten Stoß auf das Heck genügte und Niklas drehte sich in der Spitzkehre und fiel bis auf den Drittletzten Platz zurück. Doch da es ihm Spaß macht, im Regen zu fahren, kämpfte er sich bis ins Ziel auf Platz 21 zurück.
Somit stand für Niklas nach nur zwei gefahrenen Veranstaltungen im ADAC Kart Masters (Oschersleben und Wackersdorf) bei den X30 Senioren Platz 16 im Gesamtklassement zu buche und das bei insgesamt 36 fest eingeschriebenen Fahrer. Im nächsten Jahr, mit etwas mehr Erfahrung bei den Senioren, soll es dann deutlich nach Vorne gehen.
Jetzt bekommt Niklas aber zunächst einmal ein neues Gillard-Chassis, damit die Setup-Einstellungen auch wieder Wirkung zeigen, denn dann geht es am ersten Oktoberwochenende zum ADAC Bundesendlauf nach Kerpen, quasi die Deutsche Meisterschaft des ADAC und nur eine Woche danach zur Weltmeisterschaft, dem „X30 International World Final“ ins französische Le Mans. Hier trifft Niklas als Rookie auf international erfahrene Konkurrenz bei den „Senioren“. Mal sehen, wie sich der 15-jährige dort dann schlägt.