Nur die Technik konnte Niklas beim zweiten Lauf zum ADAC Kart-Yougster Cup stoppen.

Bei schönstem Wetter reiste man zum zweiten Lauf des ADAC Kart-Youngster-Cup nach Oppenrod in die Stefan-Bellof-Arena. Gleich im ersten freien Training distanzierte Niklas seine Konkurrenz mit über sechs Zehntel auf den Zweitplatzierten.

Niklas’ Mechaniker und Betreuer Christoph Turi hatte dann für das zweite freie Training noch ein paar Änderungen am Setup vorgenommen, in der Hoffnung, die Zeit nochmals zu verbessern. Doch dann der Schreck: Der Anlasser gab keinen „Pieps“ mehr von sich und der Motor sprang folglich nicht an. So musste Niklas zusehen, wie die Konkurrenz versuchte, die Zeit von ihm aus dem ersten Training zu unterbieten; jedoch erfolglos. Niklas’ Bestzeit hatte weiterhin bestand.

Schnellstens machte sich Christoph Turi auf die Fehlersuche. Es wurde der Anlasser getauscht, die Batterie gewechselt, das Startschloss gecheckt. Am Ende stellte man „lediglich“ ein Masseproblem fest. So ging es dann ins Qualifying. Der Motor sprang nach kurzem Zögern an, aber es reichte „nur“ für Startplatz 3. Naja, man hatte sich mehr erhofft.

Auf dem Weg zur Startaufstellung wieder das gleiche Problem. Der Motor sprang nur widerwillig an und Niklas musste der Konkurrenz in der Einführungsrunde hinterher eilen und als letzter das Rennen beginnen. Doch wie bereits beim ersten Lauf in Schaafheim überholte Niklas Konkurrent um Konkurrent und erreichte mit der schnellsten Rennrunde als Dritter das Ziel. Christoph Turi hatte trotz der Panne zum Beginn des Rennens ein Dauergrinsen im Gesicht und meinte: „Es macht einfach Spaß, Niklas zuzusehen, wie er sich einen Gegner nach dem anderen zurechtlegt und ihn dann überholt.“

In der Startvorbereitung zum zweiten Rennen folgte der nächste Schock: Der Anlasser gab keinen Mucks von sich, der Motor blieb tot. Was dann folgte war eine Meisterleitung des Teams. In nur gut zehn Minuten, wurden mit drei Mann wieder der Anlasser gewechselt, die Batterie getauscht und sogar der ganze Kabelbaum ersetzt. In buchstäblich letzter Sekunde sprang der Motor an. Drei Mann eilten mit dem Kartwagen durch das Fahrerlager, damit Niklas am zweiten Rennen überhaupt teilnehmen konnte. Aber die Jungs von SRT-Racing hatten es tatsächlich geschafft. Niklas stand trotz seines dritten Platzes im ersten Rennen auf Startplatz 4, da vor ihm noch der einzige Fahrer im Feld der leistungsstärkeren Klasse X30 Senioren platziert war, der allerdings alleine sein eigenes Rennen fuhr.

Bereits am Start konnte Niklas trotz Leistungsdefizit den Senior passieren und fuhr auf Platz drei vor. Niklas machte sofort Druck auf die Zweitplatzierte. Doch nach nur einer Runde fiel die Leistung an Niklas’ Kart schlagartig ab. Niklas konnte nun über zehn volle Runden die Attacken der von hinten angreifenden Konkurrenz abwehren und erreichte als Dritter das Ziel.

Die Zeit von Niklas aus dem ersten freien Training wurde von keinem anderen Fahrer an diesem Wochenende unterboten. Kein anderer Fahrer hat bei diesem Lauf so viele Konkurrenten überholt wie Niklas. Das unterstreicht wieder einmal das Talent des mittlerweile Zwölfjährigen.

Großen Dank noch einmal an das Team SRT, das es überhaupt erst möglich machte, dass Niklas am zweiten Rennen noch teilnehmen konnte. „Jetzt wird das Kart erst einmal komplett auseinander genommen. Wir müssen in Ruhe herausfinden, was die Ursache für die Startprobleme und der Leistungsverlust an diesem Wochenende genau waren“, so der Teamchef Andreas Nittel. Bis zum nächsten WAKC – Rennen am 29. + 30. Juni in Hahn sollte dies allerdings gelingen.