Nur eine Woche nach dem Saisonauftakt der ADAC Nürburgring-Langstrecken-Serie NLS standen im Rahmen der 24h-Qualifiers für Niklas Koch die nächsten beiden 4-Stunden-Rennen auf dem Programm. Nach erfolgreicher Erlangung der Permit A bei NLS 1 + 2 konnte Niklas zusammen mit seinen Teamkollegen Alex Koch und Anton Ruf nun in der Porsche Cup 3-Klasse mit dem Cayman GT4 ohne Leistungsbeschränkung antreten.

Zusammen mit seinem Team Smyrlis Racing reiste Niklas bereits am Freitag zum Nürburgring und drehte weitere Runden auf der Nordschleife, um sich auf die Rennen am Samstag und Sonntag vorzubereiten. Als das Team nach der Session den Cayman durch checkte, stellten die Mechaniker feine Späne im Getriebeöl fest. Um kein Risiko für die Rennen einzugehen, beschloss das Team am Abend, das Getriebe zu wechseln.

Der Samstagmorgen begann mit der Qualifikation. Doch dann der Schreck. Der Porsche verlor Motoröl. Mit der bisher erzielten Zeit von 9:43,174 reichte es für einen Platz in der 24. Startreihe der zweiten Startgruppe. Die Suche nach der undichten Stelle gestaltete sich schwierig. Vermutlich hatte die Simmerringdichtung beim Getriebewechsel in der Nacht Schaden genommen hatte.

Um einen Ausfall im Rennen nicht zu riskieren, entschloss man sich, die Dichtung zu wechseln, was allerdings soviel Zeit in Anspruch nahm, dass das Trio Koch, Koch, Ruf erst nach über zwei Stunden nach Rennbeginn auf die Strecke gehen konnten. „So können wir wenigsten alles checken, damit wir wenigsten am Sonntag ohne Probleme in die Qualifikation gehen können“, bemerkte Teamchef Ioannis Smyrlis. Mit nur zehn gefahrenen Runden blieb die Startnummer 953 beim Rennen 1 allerdings außerhalb der Wertung.

Die Qualifikation am Sonntag verlief dann auch ohne technische Probleme. Niklas stellte den Cayman mit einer Zeit von 9:08,756 auf die 66. Startposition. Dies hatte zur Folge, dass Niklas für die Amateurwertung mit dieser Zeit zu schnell war und somit eine Joker-Runde für diese Saison bereits „verbraucht“ hat.

Den Start fuhr dann Alex Koch, der nach acht Runden den Boliden auf Position 58 liegend an Niklas übergab. Dieser machte in seinem Stint über neun Runden nochmal zehn Plätze gut, bevor er in seiner letzten Runde kurz die Kontrolle über das Fahrzeug verlor und mit der Front in die Leitplanken fuhr. Dennoch konnte der vom ADAC Hessen-Thüringen geförderte Nachwuchspilot die Fahrt fortsetzen und übergab mit seiner schnellsten Zeit von 9:12,621 den Cayman an Anton Ruf.

Anton brachte nach weiteren sieben Runden den Porsche auf Position 48 ins Ziel. Damit belegte das Trio den sechsten Platz in der Klasse Cup 3 und den zweiten Platz in der Amateurwertung sowie als Sieger in der Gentlemen-Wertung.

Das Rennen verlief ohne technische Probleme und bis auf meinen Ausrutscher perfekt. Der Dank gilt vor allem den Mechanikern von Smyrlis Racing für ihren, im wahrsten Sinne des Wortes, unermüdlichen Einsatz an diesem Wochenende sowie an Alex und Anton,“ gab Niklas bei der Siegerehrung zu Protokoll. „Wir haben jetzt erst einmal zwei Monate Pause bis zum nächsten Rennen in Juni. Bis dahin gilt es, die gesammelten Daten der letzten beiden Wochenenden zu analysieren und die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Jedenfalls ist mir der Umstieg vom frontgetriebenen Mini zum heckgetriebenen Porsche recht gut geglückt. Aber dennoch gibt es für mich noch sehr viel zu verstehen und zu lernen, um mit dem Fahrzeugkonzept in Kombination mit der Nordschleife weitere Fortschritte zu machen.“