Riedstadt/Nürburgring (red). Am ersten Aprilwochenende startete die ADAC Nürburgring-Langstrecken-Serie in die Saison 2024. Für den Riedstädter Rennfahrer Niklas Koch bedeutete das nach sechs Jahren mit seinem Mini in der DMV BMW-Challenge eine große Umstellung, denn neben seinem neuen Team „Smyrlis Racing“, und dem für ihn neuen Porsche Cayman GT4 stellte auch das Fahren auf der Nürburgring Nordschleife eine neue Herausforderung für den 22-jährigen Riedstädter dar. Das Team berichtet:
Nachdem Koch zuvor einen Permit-Lehrgang zur Erlangung der Permit B absolviert hatte, startete der Youngster erstmals in der Cup 3-Klasse der NLS zunächst mit einem in der Leistung gedrosselten Porsche Cayman GT4. Das gleiche galt für seinen Teamkollegen Alex Koch, mit dem er weder verwandt noch verschwägert ist. Lediglich der dritte Fahrer auf dem Porsche mit der Startnummer 953, Anton Ruf, war schon im Besitz der Permit A.
Das Rennjahr begann mit einem Double-Header, nämlich NLS 1 am Samstag und NLS 2 am Sonntag. Niklas und Alex Koch mussten jeweils an diesem Wochenende in den beiden Rennveranstaltungen 14 Runden absolvieren, um die Permit A zu erlangen.
Der Samstag begann zunächst nicht schlecht. Mit Startplatz 70 im Gesamtklassement war man dann auch sehr zufrieden, zumal das Trio Koch, Koch, Ruf das Schnellste der B-Permit Cayman GT4 war. Anton Ruf fuhr den Start, doch nach nur vier Runden meldete er ein Getriebeproblem und fuhr an die Box. Nach einem kurzen Check der Mechaniker stand fest, dass eine Weiterfahrt nicht möglich war, stattdessen begann eine sportliche Herausforderung für die Mechaniker. Diese mussten bis zur NLS 2 am Sonntag das Getriebe tauschen. Hierzu musste allerdings zunächst auch das Getriebe aus einem Ersatzfahrzeug ausgebaut werden, um es dann in den Porsche mit der Startnummer 953 wieder einzubauen. Bis tief in die Nacht wurde geschraubt. Und das mit Erfolg: Die 953 konnte am Sonntag problemlos das Qualifying bestreiten und landete wieder als Schnellstes der B-Permit-Fahrzeuge auf Gesamtrang 58. Diesmal fuhr Niklas Koch den Start und konnte nach acht Runden den Cayman auf Position 45 liegend an Alex Koch übergeben. Dieser war nach neun Runden weitere zwei Plätze vorgefahren bevor Anton Ruf den Wagen für den letzten Stint übernahm. Dann folgte ein Schreck: Kurz vor Ende des Rennens musste Ruf den Cayman in Höhe Breidscheid mit Antriebsproblemen abstellen. Kurz entschlossen machte sich eine Hand voll
Mechaniker auf den Weg zum liegen gebliebenen Fahrzeug und konnte dem Fahrer die passenden Teile an die Hand geben, um es provisorisch wieder fit zu machen, so dass er den Wagen noch als Letzter, aber in Wertung liegend, ins Ziel brachte.
Durch den frühen Ausfall am Samstag konnten weder Niklas noch Alex Koch die nötigen 14 Runden auf der Nordschleife zu Erlangung der A-Permit an diesem Wochenende absolvieren. Daher
entschied Teamchef Ioannis Smyrlis kurzerhand für die NLS 2 in der BMW M240i-Klasse einen Wagen an den Start zu bringen, damit die beiden die notwendigen Runden noch abspulen konnten.
So hatten die drei Fahrer bei der NLS 2 eine „Doppelbelastung“, da sie nun zwischen dem Porsche und dem BMW hin und her wechseln mussten. „Die Platzierung dieses Fahrzeugs ist zweitrangig,
wichtig war, dass sowohl Alex als auch Niklas auf die notwendige Anzahl an Runden kamen und dieser Plan ist voll und ganz aufgegangen“, fühlte sich der Teamchef bestätigt. Nebenbei fuhr Niklas Koch auch die schnellste Rennrunde auf dem Porsche. So konnte der Nachwuchspilot trotz der Höhen und Tiefen dieser beiden Renntage zufrieden nach Hause fahren. „Einziges Ziel dieses Wochenendes war, für das ADAC 24h Nürburgring Qualifiers am kommenden Wochenende die Permit A zu erreichen, um dann mit voller Leistung des Caymans an den Start gehen zu können“, resümierte der Nachwuchspilot am Sonntag nach dem Rennen.


Quelle: Ried-Info vom 20. April 2024 - Seite 8